Das war's, wir sind wieder daheim.
Das war's, wir sind wieder daheim.

17.10.2013 –19.10.2013 Hue

 

Nachdem wir nun eine weitere Nacht und einen kompletten Tag in Hanoi buchstäblich abgesessen haben ging es dann mit dem Nachtzug nach Hue. Der Zug erschien auf Grund des Taifuns am sichersten zu sein. Im Internet haben wir Bilder von den Verwüstungen gesehen und waren uns deshalb nicht sicher ob die Straßen frei waren. Außerdem hatte ich gelesen, dass der Zug ganz bequem sein soll. Für das Zugticket haben wir 52$ bezahlt (ca. 38€) und die Fahrt nach Hue dauert ca. 12 Stunden über Nacht. In Vietnam kann man auf unterschiedlichste Art und Weise reisen. Wenn man möchte, kann man sich gleich ein Busticket von Hanoi nach Saigon (ca. 1700 km) für 70$ (ca. 51€) kaufen und an verschieden Orten halt machen. Die Bustickets sind 1 Monat gültig, man sollte sich nur 24 Stunden vor der Abfahrt seinen Platz im Bus sichern.

Eine andere Möglichkeit ist fliegen, mit Vietjet kann man relativ günstig Inlandsflüge buchen. Daniel, Mark und Hendrik sind z.B. für 30€ pro Person von Hanoi nach Hue geflogen (man sollte aber die Extrakosten zum Flughafen nicht vergessen). Aus dem Blickwinkel erschien unsere Zugfahrt mehr als teuer, aber nach den letzten Tagen war uns das egal, wir wollten einfach nur weg und zwar schnell. Im Zug haben wir uns sog. Softsleeper-Plätze reserviert. Das sind ganz angenehme Liegeflächen auf denen man gut mal eine Nacht verbringen kann. Der Zug startete mit ca. 30 Minuten Verspätung, was nicht weiter schlimm war, sowas kennen wir ja auch aus der Heimat. Unser Abteil teilten wir uns mit einem älteren französischen Pärchen. Leider haben sie kein Wort Englisch gesprochen und unser Schulfranzösisch war über die Jahre doch schon mehr als eingerostet bzw. meins hatte sich komplett aufgelöst. Ein paar Sätze haben wir dann doch noch mit Hängen und Würgen zusammen bekommen, allerdings hat sich der Großteil der Kommunikation dann doch im pantomimischen Bereich abgespielt. Der Franzose hat dann eine Flasche Richard aus seinem Koffer gezogen und wollte uns wahrscheinlich so mitteilen, wenn wir uns schon nicht unterhalten können, dann könnten wir wenigstens zusammen trinken --> recht hat er.

 

Die Züge in Vietnam gleichen mehr einem Güterzug als einem Personenzug aber das war uns im Vorfeld schon klar und deshalb bereist man ja auch solche Länder um einfach mal einen Eindruck zu bekommen. So fühlt sich auch gleich alles mehr nach einem Abenteuer an. Das Zugpersonal war ebenso englischbefreit wie unsere beiden Franzosen und so haben wir uns eben alles selber zusammen gesucht. Nach dem französischen Schlummerdrunk ging es dann ab in die Betten.

Tina weckte mich mit den Worten „Andreas steh auf, wir sind bald da“. Also gut, raus aus der Koje kurz Zähne geputzt und in Gedanken schon beim zusammenpacken gewesen. Auf dem Weg zurück erzählte mir dann unser Nachbar im anderen Abteil, dass wir noch nicht mal die Hälfte der Strecke hinter uns hatten. Im ersten Moment hielt ich es wieder mal für einen Witz, bis Tina zu mir meinte warum ich denn noch so nett lache, da es nämlich kein Witz sei:-(. Klasse, nachdem ich mich dann selber per GPS über die Lage erkundigte musste ich leider auch feststellen, dass wir bereits 6 Stunden Verspätung hatten. Diese Informationen haben wir vom Zugpersonal natürlich nicht bekommen, warum auch, ist doch eh alles egal. Statt also den Tag in Hue zu verbringen, haben wir ein paar gratis Stunden im Zug gewonnen. Aus Sicht eines Backpackers ist das relativ wurscht, weil man hat ja genug Zeit. Die Urlauber dagegen sind von Stunde zu Stunde unruhiger geworden, was wir natürlich gut nachvollziehen konnten.

 

Bei Tageslicht konnte man beim Blick aus dem Fenster dann auch relativ schnell sehen warum wir uns verspäteten, der Taifun hatte nämlich alles unter Wasser gesetzt. Man hatte den Eindruck, dass wir durch ein Meer fahren würden. Links war Wasser, rechts war Wasser, immer wieder schauten noch ein paar Zentimeter von einem Strommast oder einem Haus raus. Die Bilder, die wir sahen, waren ziemlich erschreckend, zumal die Menschen in der Region sehr wahrscheinlich einfach damit leben und sich selbst helfen müssen. Man fragte sich wirklich, was aus diesen Menschen jetzt wird. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mit Vietnam immer noch nix richtiges anfangen, alles war irgendwie komisch und so richtig wohl habe ich mich im Land noch nicht gefühlt. Unsere Finale Ankunftszeit war dann schließlich 22Uhr, also 14 Stunden Verspätung:-).

 

Vom Bahnhof zum Hostel haben wir ein Taxi genommen, ohne langes Fragen hat der Fahrer den Taxometer eingeschalten und ist den kürzesten Weg zum Hostel gefahren. Die Fahrt hat 39.000 Dong gekostet (ca. 1,35 €). Am Hostel wurden wir trotz Verspätung freundlich mit Obst, Erfrischungsgetränken und einem Erfrischungstuch begrüßt. Auf der Straße gab es auch mal Momente, wo kein Auto oder Roller gefahren ist und die Lautstärke sogar sehr angenehm war. Was war denn jetzt auf einmal los, haben wir am Ende mit dem Zug eine Grenze überquert oder sind wir tatsächlich noch in Vietnam? Nach 3 Tagen im Land haben wir zum ersten Mal sowas wie Gastfreundschaft erfahren und wir wahren guter Hoffnung, dass einfach nur Hanoi das schwarze Schaf vom Land ist.

 

Unsere Unterkunft in Hue war das Jade Hotel pro Nacht haben 316000 Dong bezahlt (ca. 11 €). Die Zimmer waren super schön, die Betten mehr als genial, das Badezimmer sehr komfortabel und die Damen an der Rezeption sehr hilfsbereit und nett. Man fühlte sich sofort wie im Urlaub, genau das haben wir nach den letzten Tagen auch mehr als gebraucht, ein Ort an dem man sich einfach mal wohlfühlen kann.

 

Hue selber ist ein ganz nettes Städtchen, mehr als 2 Tage braucht man hier allerdings auch nicht verbringen. Um den Kulturfaktor wieder etwas zu erhöhen haben wir uns vor Ort die Zitadelle angeschaut (Eintritt 120.000 Dong ca. 4,20 €), allerdings kann man sich die Zitadelle auch sparen, da sie mehr einer Baustelle gleicht. Sie ist nicht wirklich gepflegt, an vielen Stellen liegen Mengen von Baumaterialien rum oder Gebäude sind mit Plastikplanen behangen und auch sonst liegt einiges an Müll rum. Irgendwie schade, dass man schöne historische Gebäude so verkommen lässt. Statt der Kultur hatte Hue aber 2 andere schöne Dinge für uns auf Lager. Vor der Zitadelle lernten wir Uy kennen. Ich muss zugeben, als er uns aus der Ferne zuwinkte hatte ich zunächst komplett auf Abwehrhaltung umgeschalten. Ich war einfach noch nicht bereit für weitere Verkaufsgespräche. Hanoi und Halong Bay saß noch einfach zu tief in den Knochen und auf der anderen Seite wird man auch in Hue alle 5 Minuten von irgendjemand angelabert. Aus meinem freundlich „Nein Danke“ war zu diesem Zeitpunkt schon lange ein unhöfliches NEIN geworden. Tina wechselte nach anfänglichem Argwohn dann doch ein paar Worte mit Uy und verfiel schnell seiner sympathischen Art. Er fragte uns, ob wir von Hue nach Hoi An statt mit dem Bus nicht einfach mit ihm (Le Family Riders) eine Motorradtour über die Berge machen wollten (also hinten drauf versteht sich).

Die Tour sei um einiges interessanter als mit dem Bus(unterwegs würde man einige Sehenswürdigkeiten besichtigen), man würde viel mehr vom Land sehen und unser Gepäck würden sie separat mit dem Auto bringen. Er zeigte uns ein Buch mit seinen Referenzen, in dem viele Deutsche, die die Tour mit ihm bereits gemacht hatten, Empfehlungen ausschrieben und von der Tour schwärmten. Er konnte uns auch auf seinem IPad seine Homepage und seine sehr guten Bewertungen bei Tripadvisor zeigen. Man musste zugeben, seine Verkaufstrategie war wirklich gut. Wir kamen schließlich schwer ins Grübeln .Das Angebot war folgendes, eine Tagestour mit dem Motorrad über die Berge nach Hoi An inkl. Essen und Getränke, die Umgebung von Hue kennenlernen, Marbel Mountain (wunderschöne Pagoden und Buddhas), ein Wasserfallbesuch mit Schwimmen und eine fantastische Landschaft für 55$ pro Person + separaten Transport unserer Rücksäcke mit dem Auto. Natürlich kommt man wesentlich billiger nach Hoi An, aber wir wollten jetzt endlich mal was vom Land sehen und was erleben und nicht ständig von Ort zu Ort düsen und uns immer wieder ärgern. Nach einer kleinen Absprache haben wir uns dann einen Ruck gegeben und die Tour gebucht. Zum einen hätten wir dann hoffentlich unsere erkämpfte Rückerstattung von der Halong Bay gut investiert und auf der anderen Seite war unser nächstes Ziel eh Hoi An.

 

Die 2. schöne Sache an Hue war, dass wir Conny und Basti kennenlernten und wie sich noch raustellen sollten hatten wir mit den Beiden noch eine Menge Spaß. Die Beiden sind mit dem Bus von Hanoi nach Hue gefahren und das in 12 Stunden. Verdammt, da haben wir diesmal das völlig falsche Transportmittel erwischt, na ja mal verliert man, mal gewinnt man. Am Abend sind auch noch Mark, Daniel und Hendrik per Flug in Hue angekommen und so war ein Großteil der Laos-Gang in Vietnam wieder vereint. Wir haben uns richtig gefreut, die Jungs wieder zusehen. Deshalb sind wir dann auch erst mal alle in der neu geformten Gruppe zusammen los und haben etwas gefeiert. Nach ein paar Bars (Bierpreis 4000Dong ca. 0,14 Euro) und Cocktails zur Happy Hour im Hue Backpackers sind wir dann im Brown Eyes gelandet. Die Öffnungszeiten von dem Laden waren ganz angenehm -->von 5 Uhr abends bis der Letzte geht:-), schön dass wir am nächsten Morgen um 8Uhr auf dem Motorrad sitzen durften:-). Egal, wie schon gesagt wir brauchten mal kurz Abwechslung und Spaß und so ging der Tag bzw. Nacht mit viel guter Laune zu Ende.

 

Hier eine kleine Auswahl an Bildern

 

Bis die Tage

Tina und Andreas    

 

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