Das war's, wir sind wieder daheim.
Das war's, wir sind wieder daheim.

03.07.2014 – 07.07.2014 Rio de Janeiro

 

Unser Flug nach Rio ging am Morgen um 6:00 Uhr. Damit wir in der Nacht gar nicht erst in Konflikte mit dem Verkehrsnetz kommen können, haben wir uns dazu entschlossen gleich am Abend zum Flughafen zu fahren um dort die Nacht zu verbringen. In Flughafenübernachtungen hatten wir schließlich genauso viel Erfahrung wie mit Busübernachtungen. Dazu kam natürlich wieder der tolle Nebeneffekt, dass wir uns die Kosten für eine weitere Nacht gespart haben.

 

So nach all der Schimpferei  über die FIFA und die Organisation, gibt es jetzt mal ein dickes Lob. Alle Flughäfen im Land wurden während der WM mit einer sog. FUN ZONE ausgestattet. Dies war ein extra Bereich mit sehr bequemen Sitzmöglichkeiten und Kissen, einem Fernseher, einem Kicker, einer Playstation und sogar kostenfreies W-Lan. In einem abgetrennten Raum konnte man sich sogar auf Matratzen ein kleines Schlaflager aufbauen. Zusätzlich wurde man rund um die Uhr vom Flughafenpersonal überwacht bzw. geschützt. Man konnte also mit einem guten Gefühl seine Augen für ein paar Stunden schließen, ohne sich große Sorgen um seine Rucksäcke zu machen.

 

Gegen 8:00 Uhr waren wir dann in Rio und alles war irgendwie heimisch. Da wir ja schon im April eine Woche in Rio waren, kannten wir uns auch ein bisschen aus und hatten ein gewisses Gefühl wie die Stadt funktioniert. Endlich gab es wieder eine Metro, herrlich sommerliche Temperaturen und natürlich die große Vorfreude auf das Viertelfinale.

 

Ein weiter Grund zur Freude, war der überaschende Besuch aus der Heimat. Martin, ein Freund aus Erlangen hatte sich für das Viertelfinale angekündigt. Nach der langen Zeit war ein Wiedersehen mit Freunden für uns ein besonderes Highlight, welches natürlich sofort heimatliche Gefühle in uns ausgelöst hat. Natürlich haben wir auch wieder alte WM Gefährten in Rio getroffen. Zwei besondere Gefährten waren Patrick und Michael aus Nürnberg, die beiden waren ebenfalls auf einer Weltreise und haben in Brasilien bei der WM auch ihre Endstation gehabt. Wir hatten sie bereits nach dem ersten Spiel auf der Busfahrt getroffen und dann beim Spiel gegen die USA näher kennen gelernt und uns auf Anhieb super verstanden sowie jede Menge Spaß gehabt. Also dachten wir uns warum nicht auch zusammen gegen die Franzosen Spaß haben.

 

Den Tag vor dem Spiel haben wir einfach mit bummeln verbracht, bis uns eine Szene kurz wieder wach rüttelte. Wir waren gerade eine Parallelstraße von der Copacabana entfernt und wollten ein Restaurant suchen, als wir plötzlich auf der anderen Straßenseite eine Rangelei zwischen 2 Männer zur Kenntnis genommen haben. Wir haben die Sache kurz beobachtet, um zu sehen ob dort alles OK ist, als einer der 2 Männer kurzerhand eine Pistole rauszieht und dem anderen ins Bein schießt. Ich kann euch sagen, ich weiß jetzt was Schockstarre bedeutet. Die Brasilianer waren in diesen Situationen schon wesentlich geübter, ohne lang zu fackeln sind alle von Straßen in den nächsten Laden gelaufen um sich Schutz zu suchen. Alle bis auf Tina:-). Tina war in diesem Moment nämlich vorgelaufen um nach einem Restaurant Ausschau zu halten. Von der ganzen Situation hatte sie nämlich nur den Knall gehört und diesen in die Abteilung Feuerwerkskörper einsortiert. Man muss wissen, während der WM sind am laufenden Band irgendwelche Böller oder Raketen in die Luft geflogen und in 99,9% aller Fälle wäre sie damit bestimmt auch richtig gelegen. Statt also ebenfalls den Fluchtinstinkt zu benutzen schaute Tina sich um wo es denn nun geknallt hatte. Nach einem etwas lauteren Ruf von mir konnten wir sie dann ebenfalls in den Laden holen.

 

Die Situation hatte sich in binnen Sekunden abgespielt und hört sich jetzt evtl. etwas schlimmer als es war. Unterm Strich war es einfach eine völlig absurde Situation, dass ein Mann mittags um 13 Uhr in einer der befahrensten Straßen von Rio eine Pistole zieht und diese auch noch benutzt. Die Situation waren noch Tage später für uns völlig supekt.

 

Dies war aber der einzige Vorfall während der kompletten WM die evtl. etwas brenzlig für uns war. Wir haben viele Berichte oder Erzählungen über Diebstähle oder sonstige negative Vorkommnisse gehört. Für uns war die WM immer völlig friedlich und  ohne jede Gefahr und dafür sind wir auch, bei wem auch immer, sehr dankbar.

 

So zurück zum Wichtigen, Fußball! Im April hatten wir in Rio ja schon bereits eine kleine Sightseeing- Tour gemacht und uns dabei natürlich auch das Maracana angeschaut. Meine Worte zu Tina waren damals, ich will da unbedingt rein und zack einmal durch Südamerika gereist und schon durften wir rein. Es war ein großer Tag für uns, ein WM-Viertelfinale in Rio bei besten Vorrausetzungen. Natürlich hatten wir die Hoffnung, dass dies nur die Generalprobe für das richtige Spiel in Rio ist. Dennoch ein Schritt nach dem anderen, erst mal hier gewinnen. Die Bustickets nach Belo Horizonte hatten wir aber trotzdem schon gekauft, wie gesagt der Aberglaube ist ein ständiger Begleiter:-)

 

Im Stadion angekommen, ist man erst mal vom Stadion selber beindruckt, gegen die Nervosität und Anspannung hilft es aber nicht wirklich. Das Spiel habt ihr bestimmt auch wieder alle gesehen. Wir können nur sagen, DANKE für die schnelle Führung. Noch mal so einen Nervenkrieg wie gegen Algerien wäre dann doch zu viel gewesen. Lieber mit einem 1:0 im Rücken zittern als mit einem 0:0 ständige Herzattacken zu bekommen. Wir können euch auch nicht sagen warum, aber irgendwie hatten wir im Stadion nie wirklich das Gefühl , dass nach dem 1:0 was schief gehen kann. Klar gab es viele Situationen auf die wir gerne verzichtet hätten, aber wir haben einfach alles rausgehauen was die Stimme hergibt und die Franzosen in Grund und Boden gesungen. Am Ende ging ja alles gut und die Bustickets nach Belo Horizonte schon vorher zu kaufen, war auch eine gute Entscheidung.

 

Das zweite Viertelfinale Brasilien - Kolumbien haben wir dann an der Copacabana  beim FIFA Fan Fest angeschaut. Das Spiel war nicht ganz so einfach für uns, durch unsere tollen Erlebnisse und neuen Freunde in Kolumbien haben wir im Inneren natürlich für die Kolumbianer die Daumen gedrückt. Allerdings sollte man dies mit einer Deutschlandflagge um die Schulter und umringt von ca. 10.000 Brasilianern nicht offen kund tun. Es sei denn, man hat mal richtig Lust auf Ärger.

 

Wir konnten der brasilianischen Mannschaft einfach keine Sympathie entgegen bringen. Klar ist es toll für eine WM, wenn der Gastgeber im Turnier bleibt, aber die haben einfach so einen Stiefel zusammengekickt. Gegen Kolumbien hätte ruhig Endstation sein können. Am Ende gewann ja Brasilien bekannterweise mit 2:1 und wir wussten dann auch wer unser Halbfinalgegner war.

 

Auf dem Heimweg von der Copacabana sind uns dann noch viele feiernde brasilianische Fans entgegenkommen, die uns ein 3:0 für Brasilien usw. hervorgesagt haben. Wir haben uns dagegen eher bedeckt behalten und uns auf keine weiteren Diskussionen eingelassen. Wir dachten uns noch so, Übermut kommt vor dem Fall und so toll kickt ihr jetzt nicht, also abwarten:-).

 

Hier ein paar Bilder von Viertelfinale gegen die Franzosen

 

Bis die Tage

Tina und Andreas

 

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