Das war's, wir sind wieder daheim.
Das war's, wir sind wieder daheim.

12.04.2014 – 14.04.2014 Potosi

 

Für ca. 4,20€ sind wir dann mit dem Bus ca. 5 Stunden von Sucre nach Potosi gefahren. Die Stadt Potosi ist gegen Sucre mehr eine Ruinenstadt. Wenn man mit dem Bus in Potosi ankommt und an den Außenbezirken vorbei fährt, kommt man ziemlich schnell auf den Gedanken „Wo zum Geier sind wir jetzt gelandet“.  Wenn man den Stadtrand und die Außenbezirke so sieht, ist man sich nicht sicher, ob sie sich im Auf- oder Abbau befinden :-). Nach der schönen Stadt Sucre, mussten wir uns also erst mal daran gewöhnen. Zum Glück war der Stadtkern von Potosi ganz nett und mit ein paar einzelnen Einkaufsläden und einem Marktplatz versehen. Der Hauptgrund für uns einen Abstecher nach Potosi zu machen, war eine Tour durch die Minen.

 

Potosi ist nämlich bekannt für die Minen. Hier werden noch, mit guter alter Handarbeit, Edelmetalle abgebaut. Als Hostel haben wir uns für das Koala Hostel entschieden. Ein Doppelzimmer gibt es für 138BOB (ca. 14.40€). Die Zimmer sind von der Größe völlig ok, die Betten und diesmal auch ganz wichtig die Bettdecken sind mehr als warm (was mittlerweile echt von Nöten war) und die Duschen geben ebenfalls viel warmes Wasser von sich (was der 2. wichtige Punkt auf der Liste war). Natürlich muss man auch das Frühstück erwähnen: Eier, Pfannkuchen, Obst, Brötchen, Saft, Kaffee, Butter und Marmelade, so ein Frühstück hatten wir bisher selten in einem Hostel bzw. noch nie:-) (war übrigens im Übernachtungspreis inkl.)

 

Im Koala Hostel konnten wir auch gleich eine Minentour buchen, da der Inhaber ein ehemaliger Minenarbeiter ist. Die Tour kostete pro Person 100BOB (ca. 10,30€) und dauert ca. 4-5 Stunden. Ursprünglich wollten wir die Tour gleich am nächsten Tag machen, da dies aber ein Sonntag war, hatten die Minenarbeiter frei und für uns machte eine Tour ohne die typischen Minenarbeiter wenig Sinn. Wir haben uns dann dazu entschieden bis Montag zu warten. Außerdem war ein Ruhetag auch nicht das Schlechteste. So konnten wir noch die netten Ecken Potosis besuchen und etwas Kraft tanken. Tina war von der Busfahrt von Sucre nach Potosi wegen den ganzen offenen Fenstern im Bus etwas angeschlagen und die Höhe verbunden mit der Kälte hat den Rest erledigt.

 

Bolivien war für uns ein hartes Pflaster und wir haben lange gebraucht um mit dem Klima und der Höhe klar zukommen. An der Stelle mal „Hut ab“ an alle, die in solchen Höhen rumklettern und sonstige Gipfel besteigen. Zum ersten Mal in unserem Leben haben wir eine gewisse Vorstellung davon bekommen, was dünne Luft wirklich bedeutet :-).

 

Der Sonntagsspaziergang in der Sonne von Potosi über den Marktplatz war aber wirklich schön und entspannend. Im Nachgang können wir dann schon sagen, dass der Stadtkern besser war als zuerst vermutet.

 

Am Montag hieß es dann aber rein in die Mine. Bevor man mit der Tour startet unterschreibt man noch einen Zettel, der besagt dass man keine Rechte hat, die Mine einstürzen kann und man sich darüber bewusst ist, dass die Sache etwas gefährlich sein kann. Aber wenn die Leute in den Minen 6 Tage a 10 Stunden pro Tag arbeiten können, dann können wir da auch ein paar Stunden drin rumlaufen.

 

Zum Auftakt wurden wir dann erst mal in die passenden Klamotten gesteckt. Ausgerüstet mit einem Helm und Kopflampe, Gummistiefel, Arbeitshose und Mantel ging es dann los. In Minen ist es Tradition, dass man den Arbeitern kleine Geschenke mitbringt. Man muss wissen, dass die Arbeiter hier täglich bis zu 10 Stunden im Dunkeln sitzen und schuften. Der Tageslohn für diesen Knochenjob liegt bei ca. 10€. Dementsprechend ist die Freude über ein Geschenk entsprechend groß und man macht es auch wirklich gerne!!!

 

Außerdem ist die mögliche Geschenkauswahl mehr als spannend. Die Minenarbeiter freuen sich nämlich über Getränke, Coca-Blätter und Dynamit. Richtig gelesen Dynamit. Die Minenarbeiter müssen sich ihr Dynamit selber kaufen und sind deshalb dankbar über jede Stange. Also habe ich mal für ca. 2€ eine Stange Dynamit in einem Laden kurz vor den Minen gekauft. Das Erschreckende an der Sache, es war genauso so einfach wie es sich liest. Man geht in den Laden und sagt: eine Stange Dynamit bitte, alles klar kein Problem, 2€ bitte. Eine Kontrolle, ob ich das Dynamit jetzt wirklich weiterverschenke oder ich noch mal nachträglich einen Silvester-Krater in die Landschaft sprenge interessiert keine Sau. Tina hat dann noch für ca. 1,50€ einen Beutel Coca Blätter und eine Cola gekauft.

 

Die Coca-Blätter werden von den Arbeitern in den hinteren Backenzähnen gesammelt und langsam zermahlen. Welche Wirkung die Blätter jetzt auf die Mitarbeiter genau haben, können wir nicht sagen. Die Blätter schmecken ziemlich bitter und sind nicht unsere Geschmacksrichtung. Irgendwie werden sie davon berauscht aber zum Arbeiten reicht es dann doch noch, keine Ahnung wie das funzt. Auf alle Fälle hat jeder Arbeiter eine oder manchmal sogar zwei Hamsterbacken voll mit Coca-Blätter.

Beim Einstieg in die Mine wurde mir gleich mal wieder bewusst wie klein doch der normale bolivianische Einwohner ist. In der Mine normal zu stehen war nur an manchen Punkten möglich. Beim Eingang mussten wir schon höllisch auspassen. Ständig sind 2-3 Männer mit einem Wagon voller Steine rein oder raus gerannt. An den Seiten gab es nur wenig Platz und so musste man sich dann schleunigst einen sicheren Platz suchen. Weil, wenn so ein Wagon mal in Bewegung ist, lässt er sich ganz schwer wieder stoppen.

 

Nach den ersten 10 Minuten hatten wir recht schnell eine Vorstellung wir hart die Arbeit hier ist. Es war eng, dunkel, die Luft war staubig und dünn, der Boden war zum Teil matschig und alles sah irgendwie sporadisch aus. Das war eben mal Bergbau auf die manuelle Art und Weise.

Auf der Hälfte der Strecke sind wir dann durch ein kleines Loch eine Etage höher geklettert. Beim Aufstieg wurden ständig Steine losgetretten und man musste auf seinen Kopf ganz schön aufpassen. Oben war dann ein kleiner sehr beengter Raum in dem nur Sitzen möglich war. Von diesem Raum führte dann noch mal ein kleiner Gang mitten in den Berg und dort war dann ein Arbeiter mit einem Presslufthammer und bohrte fröhlich Löcher für die nächste Sprengung. Ob der jetzt wusste was er macht oder nicht, wollen wir gar nicht wissen. Der Berg wird schon halten:-). Wir haben dem Kollegen dann 2 Stangen Dynamit und einen Sack Coca-Blätter geschenkt und sind wieder eine Etage tiefer geklettert.

 

Nach ca. 2 Stunden waren wieder an der Oberfläche und haben die Sonnenstrahlen genossen. Irgendwie war diese Tour für uns etwas wirklich Besonderes und eine ganz wertvolle Erfahrung. Es ist schwer zu beschreiben, aber die Vorstellung jeden Tag in dieser Mine zu arbeiten würde mich verrückt machen.

 

Diese Tour durch Minen ist einen Aufenthalt in Potosi mehr als wert!!

Am Nachmittag sind wir dann leicht staubig und verdreckt mit dem Bus von Potosi weiter nach Uyuni in die Salzwüste gefahren.

 

Hier ein paar Bilder von unserem Besuch in den Minen und Potosi.

 

Bis die Tage

Tina und Andreas


Weiterlesen mit dem Bericht zu Uyuni

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