Das war's, wir sind wieder daheim.
Das war's, wir sind wieder daheim.

19.08.2013 - 23.08.2013 Windhoek 2. Besuch (genauer gesagt Katatura)

 

Im Wadadee angekommen haben wir sehr schnell gemerkt, dass es uns hier mal so richtig gefallen könnte. Wir hatten im Vorfeld 2 Betten im Dorm für eine Nacht gebucht. Der Preis pro Person war 110 N$ (ca. 8,20€). Die Größe vom Dorm war mehr als großzügig bemessen, die Betten waren sau bequem und ein eigenes Badezimmer gab es auch noch im Dorm. Wir haben auch schon Dorms gesehen, die eher ein Legebatterie gleichen und man max. eine Nacht für die Durchreise aushalten kann. Aber hier war irgendwie alles anders. Das Haus war riesen groß, hatte eine toll ausgestatte Küche, Waschmaschine, Wohnzimmer, Esszimmer und einen schönen Garten mit Pool (war aber leider noch zu kalt um diese Jahreszeit -->oder einfach für die ganz Harten). Aber das eigentlich wichtigste für uns waren die Gäste. Das Wadadee ist kein normales Hostel, wie schon erwähnt findet man es nicht wirklich im Internet (zumindest nicht als Hostel, sondern nur als Safarianbieter) und ist auch sonst nicht in den üblichen Hostelportalen verzeichnet. Adam, sozusagen der Verwalter und Manager vom Wadadee erklärte uns, dass sie normalerweise keine Tagesgäste, Touristen oder ähnliches aufnehmen sondern eher für Langzeitgäste oder Backpacker, die länger bleiben, ihre Türen öffnen. Aber dank der Anfrage über Georg und der Tatsache, dass wir Backpacker waren, waren wir herzlich willkommen. Die meisten Gäste im Wadadee sind für ein freiwilliges soziales Jahr in Kindergärten oder Schulen oder eben wie z. B. Georg und Tamara für ein Medizinpraktikum im Krankenhaus. Wir wurden mehr als herzlich von allen aufgenommen und haben uns deshalb entschieden nicht nur Tagesgäste zu bleiben und daher gleich mal ein paar Nächte dazu gebucht. Ach ja „Wadadee“ heißt sowas ähnliches wie Gemeinschaft und das war es auch.

 

Nicht zu vergessen war der 4-Beinige Bewohner vom Wadadee à „Hope“ eine Hündin mit einem enormen SpieltriebJ. Auch wenn Haustiere jetzt nicht wirklich so mein Ding sind, habe ich Hope und ich bilde mir ein sie mich auch schnell ins Herz geschlossen. Es hat richtig Spaß gemacht jeden Tag mit Hope rumzualbern, auch wenn Hope wesentlich mehr Spielfreude als ich hatte. Am Ende war es ziemlich aufwendig ihr zu erklären das die Spielstunde vorbei war und einen einfach nicht mehr in Ruhe gelassen hat. Was gibt es schöneres als am frühen Morgen von einem Hund fast über den Haufen gerannt zu werden. Bin ja selber schuld ;-).

 

In unserer Zeit im Wadadee haben wir einiges über Windhoek und Katatura gelernt z.B. wie man Taxi fährt. Eine Taxifahrt innerhalb von Windhoek/Katatura kostest grundsätzlich 9 N$ (ca. 0,75 Cent). Bevor man einsteigt immer erst nach dem Preis fragen und sich nochmal vergewissern, da die Taxifahrer bei Touristen natürlich immer gerne mehr verlangen. Sollte einer mehr verlangen, gar nicht erst einsteigen, sondern auf das nächste Taxi warten, es gibt mehr als genug von Ihnen. Die Taxis sind aber eher Sammeltaxis, d.h. sie nehmen alles mit was an der Straße steht sofern die Richtung passt. Folglich braucht man auch manchmal etwas Geduld bis man ein Taxi findet, bei dem die bereits eingesammelten Gäste die ungefähre gleiche Richtung haben. Somit kann sich aus einer Taxifahrt gerne mal eine kleine Besichtigungstour durch Windhoek entwickeln und es kann halt etwas dauern bis man sein Ziel erreicht. Aber bei dem Preis will man sich jetzt nicht wirklich beschweren und nimmt das gerne in Kauf, macht ja auch irgendwie Spaß. Bei mir hat am Ende einer Taxifahrt der Fahrer versucht den Preis auf 20N$ anzuheben, mit der Begründung ich sei ja weiß und folglich reich. Auf solche Diskussionen sollte man sich gar nicht einlassen 9N$ waren ausgemacht und fertig. Ich habe ihm den vereinbarten Preis gezahlt, einen schönen Tag gewünscht und bin gegangen. Nachts sollte man die Taxis mit Vorsicht genießen bzw. die Finger davon lassen. In einer Gruppe kann man es schon mal versuchen, wir haben uns von diesem Abenteuer allerdings fern gehalten. Man braucht den Taxifahrern auch nicht mit Straßennamen kommen, die kennen sich nämlich komischerweise nicht wirklich aus. Man arbeitet hier eher mit öffentlichen Plätze oder Malls und geht dann den Rest zu Fuß:-).

 

Shawn, der eigentliche Besitzer vom Wadadee, bietet auch für 300N$ (ca. 24€) eine Township Tour an, die wir natürlich gerne mitgemacht haben. Dabei haben wir erfahren, dass Katatura zur Zeiten der Apartheid gegründet wurde und dort die verschiedenen Tribes wohnten. Der Name Katatura ist eine Abkürzung und bedeutet übersetzt „Der Ort, an dem man nicht sein möchte“. Von Windhoek aus kann man nämlich auf Grund der Berge Katatura nicht sehen und somit waren die verschiedenen Tribes damals „Out of sight, out of mind“. Inzwischen hat die Regierung überlegt den Namen in Matatura -->„Der Ort, an dem man sein möchte“ zu ändern. Zunächst haben wir eine Tuberkulosestation (Tuberkulose ist hier sehr stark verbreitet und ein sehr großes Problem, da viele jahrelang damit nicht zum Arzt gehen) besucht, an der Tuberkulosekranke mit Hilfe eines speziellen Programms sich von ihrer Krankheit erholen können und viele handwerkliche Tätigkeiten erlernen.

Auf unserer Tour sind wir durch eine Straße gefahren, die ausschließlich aus Barbieren, Kneipen, Straßengrills und Autowaschservices besteht. Autowaschen ist in Namibia eine große Tradition, warum keine Ahnung, manche Dinge sind halt einfach so. Wir hatten die Möglichkeit an einem Straßengrill das typische Fleisch zu probieren. Ist zwar auf dem ersten Blick etwas ungewöhnlich und in Deutschland nicht mal im Ansatz vorstellbar, aber das Fleisch war vom Feinsten --> Sollte man mal unbedingt versuchen. Danach gab es noch ein Bier in einer Kneipe und weiter ging die Tour. Das Essen und Trinken war erfreulicherweise im Preis inbegriffen. Shawn hat uns dann den Kontrast zwischen Arm und Reich gezeigt. Das Ganze war schon ziemlich erschreckend. Während die Einen in Villen wohnen und diese wie ein Gefängnis sichern, leben die Anderen in Wellblechhütten (die sie übrigens sehr penibel sauber halten) und schaffen es irgendwie in der Gemeinschaft über die Runden zu kommen. Zum ersten Mal, haben wir einen tieferen Einblick in das Land bekommen und verstehen ein bisschen wie die Uhren hier ticken.

 

Am Abend hatten wir noch die Chance eine Tanzveranstaltung zu besuchen. 2 Gäste aus England, die auch im Wadadee wohnten , haben an einer Art Austauschtanzprojekt teilgenommen. Das komplette Wadadee kam natürlich zur Premiere. Bei der Veranstaltung handelte es sich um einen Ausdruckstanz zum Thema „Baby dumping“. Baby dumping ist in Namibia leider ein großes Thema, manche Mutter werfen ihr Baby nach der Geburt aus diversen Gründen einfach weg. Als wir das hörten, mussten wir auch erst mal Schlucken. Man denkt sofort an sowas wie Babyklappen, Abgabe zur Adoption und Kinderheime, aber wir sind Afrika und nicht in Deutschland oder sonst wo. Die Vorstellung ging etwa eine Stunde und hat uns sehr gut gefallen, bzw. besser gesagt sehr berührt.

 

Natürlich haben wir auch weiterhin versucht irgendwie an eine bezahlbare Safari zugelangen. Tina hatte den großen Wunsch die Sandleute im Norden zu besuchen. Gerne hätte wir gesehen, wie sie Leben und dort evtl. eine Nacht verbracht. Aber die hohen Preise haben es einfach nicht zugelassen. Tina hat das komplette Internet umgegraben, alle möglichen Veranstalter angeschrieben und rumgefragt, leider ohne Erfolg. Entweder kam gar keine Antwort oder es war wie immer einfach zu teuer. Wenn schon nicht in den Norden, dann wollten wir wenigstens noch nach Sossusvlei fahren.

 

Glücklicherweise hatten Tamara und Georg den gleichen Wunsch wie wir und da bald ein Wochenende vor der Tür stand (die beiden müssen ja schließlich arbeiten) gab es plötzlich die Chance eine eigene Safari zu starten. Durch die Aufteilung der Kosten auf 4 Personen, schien das Ganze plötzlich erschwinglich. Adam hat uns bei unseren Vorbereitungen sehr unterstützt und stand uns mit guten Tipps beiseite. Einen günstigen Mietwagen für die 3 Tage hatten wir auch gefunden und die Campingausrüstung könnten wir uns vom Wadadee mieten. Somit konnte dann unsere eigene DO-IT-YOURSELF Safari starten:-).

 

Am Abend vor unsere Fahrt nach Sossusvlei, haben wir noch Matt verabschiedet. Matt kommt aus Kanada und war auf Anhieb ein sehr sympathischer Zeitgenosse. Mit Matt, Tamara und Georg haben wir übrigens unser Dorm geteilt. Natürlich liegt es auf der Hand, wo man für so einen Anlass hingeht --> richtig ins Joe’s Beehouse, sorry aber sind einfach mehr als begeistert von der Kneipe. Tina hat sich auf ihr bekanntes Essen verlassen, ich dagegen habe mich auf die sog. Buschmann Platte gestürzt, bei der sie dann allerdings natürlich mitgenascht hat. Diese bestand aus Krokodil, Strauss, Kudu, Zebra und Springbock. Meine Bewertung -->lecker:-). Tinas Zusatz: Ja, aber Krokodil schmeckt nicht!!

 

Noch eine paar kleine Anmerkung zu Namibia, eine gute Hautcreme ist mehr als notwendig. Das Klima in Namibia ist sehr trocken und für Europäer mehr als ungewohnt. Die Haut trocknet derartig schnell aus, dass man mit Schmieren fast nicht hinterherkommt. Also auch reichlich einpacken. Die bekannten Cremes oder Duschgels und Sonnencreme sind in Namibia ziemlich teuer (Importware), es macht also Sinn sich einen guten Vorrat für seine Reise einzupacken.


Die Benutzung eines Geldautomaten sollte man ebenfalls mit Vorsicht machen. Wenn möglich nie alleine, immer schön auf sein Umfeld achten und auf keinen Fall nachts. Diesen Hinweis sollte man allerdings für ganz Afrika beachten. Manche Automaten in bestimmten Gegenden sollte man sogar ganz meiden. Meistens hat Tina den Automaten bedient und ich habe die Nachbarschaft im Auge behalten. Hört sich jetzt evtl. schlimmer als es ist, man sollte einfach nicht blauäugig an die Sache rangehen und nicht vergessen wo man ist. Natürlich kann man auch in Deutschand seine schlechten Erfahrungen machen, aber etwas sicherer ist es dann doch:-) Deswegen sollte man sich aber auf keinen Fall von diesem Land abschrecken lassen!!!

 

Hier ein paar Bilder von unserer Zeit im Wadadee.

 

Bis die Tage

Tina und Andi

 

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